In der Saison 2014/2015 erwischte der SC MPÖ Maria Saal einen schlechten Start, nach 2 Runden hatten wir schon 3 Punkte Rückstand auf den Favoriten aus Jenbach.
Doch dann begann eine unglaublich Aufholjagd und wir erzielten 9 Siege in Serie, darunter auch gegen Jenbach, die ihrerseits wiederum alle anderen Matches gewinnen konnten und 1 Punkt Vorsprung über die Ziellinie retteten. Einen Löwenanteil am Erfolg der Jenbacher hatte GM Shengelia mit 10 Punkten aus 11 Partien.
Mit 8 Punkte aus 11 Partien kann ich auch auf eine erfolgreiche Saison mit einer Eloperformance von 2720 und einem Eloplus von 10,2 zurückblicken.
Meine Videokommentare zur Saison 2014/2015 in der Österreichischen Bundesliga finden Sie hier.
Die Endergebnisse und Statistiken finden Sie hier.
.
1.Bundesliga in St.Veit an der Glan
1.Bundesliga Österreich
Die Schlussrunden der 1.Bundesliga fanden in St. Veit an der Glan statt. Der SC MPÖ Maria Saal kam in der stärkst möglichen Aufstellung zu diesem wichtigen Event.
In der 8.Runde spielten wir im Kärntner Derby gegen Wolfsberg. Lange Zeit sah es nach einem sicheren Sieg für uns aus. IM Mario Schachinger gewann eine gute Partie am sechsten Brett und alle anderen standen zumindest ausgeglichen. Doch dann verlor GM Rainer Buhmann durch einen Fehler in Zeitnot gegen WGM Eva Moser, die sich in guter Form befindet und Richtung 2500 marschiert. Es kam noch schlimmer. GM Marko Tratar kam in einem anfangs ausgeglichenen Endspiel gegen IM Vladimir Hresc in eine schwierige Position und musste ebenso aufgeben. Am zweiten Brett konnte der ungarische Spitzengroßmeister Richard Rapport wenigstens noch ein 3:3 retten.
In der 9.Runde und 10.Runde gewannen wir gegen die Mannschaften Tschaturanga und Baden souverän.
In der Schlussrunde stand das Match gegen den Serienmeister aus Jenbach an. Am ersten Brett musste ich mit Schwarz gegen GM Volokitin spielen. Ich überraschte ihn mit der Berliner Verteidigung. Er wählte eine Variante, die er zuvor noch nie spielte. Im Mittelspiel hat GM Volokitin die Initiative, diese konnte ich aber neutralisieren und im Endspiel stand ich leicht besser. Doch durch den starken Zug 36.Sg5 gleicht Weiß aus und die Partie mündet in ein ausgeglichenes Turmendspiel. Durch Siege an allen Weißbrettern und Remisen an den Schwarzbrettern schließt SC Maria Saal die Saison mit einem 4,5:1,5 Kantersieg ab und dieser macht den bitteren 4.Platz ein wenig süßer.
Alle Ergenisse und detailierte Statistiken
1.Bundesliga in Wolfsberg
Österreichische Bundesliga
Im Haus der Musik in St. Stefan im Lavanttal wurden die Runden 4 bis 7 der 1.Bundesliga vom 30.1-2.2 gespielt. Mein Verein SC MPÖ Maria Saal spielte in der Aufstellung GM Ragger, GM Predojevic, GM Buhmann, IM Schachinger, IM Kreisl und FM Halvax, FM Ertl und FM Kaspret wechselten sich ab. Wir mussten auf GM Rapport verzichten, da er beim starken Open in Gibraltar (5/6) spielt, aber trotzdem starteten wir sehr gut.
Wir konnten in der 4.Runde gegen Ansfelden einen 5:1 Kantersieg landen. Mir gelang dabei ein schöner Sieg gegen GM Babula in seiner Spezialvariante gegen die Moskauer Variante.
In der 5.Runde gewannen wir souverän 4:2 gegen Absam. Die entscheidenden Punkte holten IM Kreisl und FM Ertl bei 4 Remisen an den ersten Brettern. Meine Partie gegen GM Luther war äußerst spannend, nach gutem Eröffnungsverlauf hatte ich Vorteil, den ich dann mit energischen Zügen vergrößerte. In schwieriger Lage entschied sich GM Luther zu einem interessanten Läuferopfer. Nach beiderseitigen Fehlern in der Zeitnot wurde schließlich im 39.Zug das Remis vereinbart.
In der 6.Runde kam es zum Schlagabtausch mit den Führenden, SK Hohenems. Im Vorfeld war schon klar, dass es ein knappes Match werden würde. Diesmal hatten die Hohenemser das bessere Ende für sich und gewannen 3,5:2,5. Gegen GM Baramidze spielte ich eine relativ ruhige Variante und es schien auf ein Remis hinauszulaufen. Doch einige Ungenauigkeiten von mir und das präzise Ausnutzen der Selbigen brachten mich in eine unangenehme Lage im Turmendspiel. Nach 6 Stunden Spielzeit konnte ich aber noch ein Remis erzielen.
Die 7.Runde war mit der Paarung SC MPÖ Maria Saal –St. Veit an der Glan ein spannendes Derby am Programm. Leider nutzten wir unsere Chancen nicht und mussten uns 2:4 geschlagen geben. Mit dem 6.Platz geht der SC MPÖ Maria Saal in die Schlussrunde vom 20.3-23.3 in St. Veit. Ich zeige nun den spannendsten Teil meiner Partie gegen GM Kuljasevic.
28.Sg5! Hier haben beide Seiten nur mehr 10 Minuten bis zum 40.Zug 28...S7c6 [28...b3!? 29.f6! (29.Dxe5? Dxe5 30.Sf7+ Kg8 31.Sxe5 a4-+) 29...S7g6 30.Db7+-] 29.f6! g6 30.Dd5 [30.Tc2! Der richtige Zug, es ist wichtig, die schwarze Dame schlechter zu stellen. 30...Db3 (30...Dd3 31.Txc6! Dxe4 (31...Txc6 32.Dxe5 Tc2+ 33.Kg1 Tc1 34.f7#) 32.Txc8#) 31.f4 h6 32.fxe5 hxg5 33.Txc6+-; 30.f4 Dc4 31.fxe5 Dxe4+ 32.Sxe4 Sxe5 und die schwarzen Freibauern bleiben gefährlich und der Partieausgang unklar.] 30...Dc4! [30...Tf8 31.f4!]
31.Dxc4 [31.Sf7+ gewinnt eine Figur, doch nach 31...Kg8 32.Sxe5+ (32.Sh6+ Kh8 33.Sf7+=) 32...Dxd5 33.Txd5 Sxe5 34.Txe5 Tc5!=/+ mit der Idee Tb5 und die Bauernwalze in Bewegung zu setzen. Gibt Schwarz sogar trotz Minusfigur Gewinnchancen.] 31...Sxc4 32.Td7 Weiß spielt nun auf Matt 32...S4e5 [32...Tf8!! ein brillianter Rettungszug, den aber nur der Computer findet. Schwarz stellt einen Turm ein (opfert) und setzt dann wieder die Bauernmasse in Bewegung. Am Schluss wäre es sogar Weiß, der sich um das Remis bemühen müsste.] 33.Txh7+ Kg8 34.f7+? [34.f4! b3 35.fxe5 Sxe5 36.Se3 b2 37.Sd5!! (37.Sg4? Tc2+ 38.Kh3 Txh2+ 39.Sxh2 b1D 40.Tg7+ Kh8 41.Th7+ Kg8 42.Tg7+=) 37...b1D 38.Se7+ Kf8 39.Th8#] 34...Sxf7 35.Txf7 Weiß plant Se3-g4-h6(f6) und Matt. 35...Se5 36.Tb7 Nebenbei möchte Weiß auch noch die schwarzen Bauern aufhalten.
36...Tc2+ 37.Kh3 Sc4 lässt den Springer nicht zum schwarzen König kommen. 38.g4 Ein Versuch den Springer über g3 nach e4 zu bringen und doch noch ein Matt Netz aufzubauen. 38...b3! 39.Se4 [39.Sg3 Sd2 40.S3e4 Sxe4 41.Sxe4 b2 42.Txb6 a4-+ und gegen die schwarzen Bauern ist kein Kraut gewachsen.] 39...b2 40.Td7 baut die typischen Remisschaukel auf. 40...b1D 41.Sf6+ Kf8 42.Sh7+ 1/2-1/2
Europacup 2013
Kärntner beim Europacup in Rhodos!
Der Schachclub MPÖ Maria Saal nahm mit der Aufstellung Markus Ragger (4,5/6* ; 2683**), Rainer Buhmann (1,5/5 ; 2367) Robert Kreisl (3,5/7 ; 2430), Mario Schachinger (4/6 ; 2408), Georg Halvax (1/6 ; 2067), Daniel Hartl (2/6 ; 2187) und Johann Ertl (3/6 ; 2206) am Europacup in Rhodos, Griechenland teil.
Voll motiviert traten wir in der ersten Runde gegen CE De Sprenger Echternach aus Luxemburg an, doch konnten wir als Favorit nur ein 3:3 erreichen. In den Runden zwei und drei fanden wir zu unserer Stärke zurück und besiegten die Mannschaften Jetsmark aus Dänemark und Istogu Chess Club aus Kosovo klar und ungefährdet. Die 4.Runde brachte uns mit Odlar Yurdu aus Aserbaidschan eine absolute Spitzenmannschaft mit lauter Großmeistern. Das Ergebnis von 0,5:5,5 gibt den wahren Kampfverlauf nicht wieder, da Georg und Rainer klar bessere Stellungen hatten. In der 5.Runde besiegten wir das ungarische Team Haladas VSE Szombathely sicher mit 4:2.
Der weißrussische Meister aus Minsk wartete in der 6.Runde auf uns. Von der Elozahl her waren die Weißrussen die klaren Favoriten, doch wir waren fest entschlossen, unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Dem entsprechend entwickelte sich ein spannender Kampf auf allen Brettern. Trotz großer Elonachteile konnten Georg und Daniel ihre Gegner an Brett 5 und 6 heftig unter Druck setzen, doch leider reichte es nur zu zwei halben Punkten.
Mit wenig Zeit auf der Uhr gab Daniel in dieser Stellung Dauerschach mit Dh1 Ke2 De4 Kf1. Wie konnte Schwarz auf Gewinn spielen?
An Brett 4 verteidigte Mario gegen GM Teterev 5 Stunden lang heldenhaft eine schlechtere Stellung und erreichte ebenfalls ein Unentschieden. Robert erreichte gegen GM Stupak eine vorteilhafte Stellung, konnte dann aber nicht den richtigen Weg finden und musste sich mit einer Zugwiederholung zufrieden geben.
An Brett 2 hatte Rainer eine annähernd ausgeglichene Stellung, aber mit leichter Initiative für seinen Gegner. In Zeitnot machte Rainer leider einen Fehler, den sein Gegner gnadenlos ausnutzte. An Brett 1 versuchte ich über 100 Züge lang in einem besseren Endspiel das Ergebnis noch herumzudrehen, doch GM Zhigalko verteidigte sich genau und ich musste dem Unentschieden zustimmen.
Diese Stellung erreichte ich gegen GM Zhigalko im 33.Zug. In Endspielen mit Turm und Läufer gegen Turm + 2 Bauern erreicht der Verteidiger oft eine unüberwindliche Festung, da der einizige Schwachpunkt der Stellung (f7) nicht oft genug angegriffen werden kann. Weiters ist es hier für den Verteidiger wichtig, seine Bauern auf der Farbe des gegnerischen Läufers zu haben, um dessen Aktivität einzugrenzen. Der weißrusische Großmeister war mit alledem bestens vertraut und so musste ich im 109.Zug dem Remis zustimmen.
In der letzte Runde mussten wir leider krankheitsbedingt auf Rainer verzichten. Doch auch Mario war gesundheitlich angeschlagen. Ein großes Dankeschön an ihn, das er trotzdem spielte. In dieser 7.Runde erwischten wir leider einen rabenschwarzen Tag und verloren gegen das Schweizer Team Reichenstein. Damit erreichten wir den 24.Platz. Aber wer weiß, was möglich gewesen wäre, wenn das Match gegen Minsk anders ausgegangen wäre.